Ballenmooswand Hotel Insel der Sinne

Biophilic Design

Höhere Hochhäuser, hellere Leuchtreklame, breitere Autobahnen, noch schnellere Autos und Datenverbindungen – noch mehr Stress. Unser Leben in den Metropolen ist stets und ständig getaktet, getimt und nahezu pausenlos. Zudem herrschen um uns herum betongraue Kühle und asphaltierter Einheitslook.

GRÜNE OASEN FÜR AUGEN & SEELE

Abseits von jeglicher Natur sehnen wir uns nach ihr! Ruhe, Entspannung und Gelassenheit fehlen dem modernen, urbanen Arbeitsmensch. Touren in die Alpen, Wandern mit Alpakas, Abenteuerurlaub im Wald oder kurze Tagestrips entlang von Flüssen oder Seen: Stadtmenschen nutzen nahezu jede Gelegenheit, um sich im Grünen erholen zu können. Eine nachvollziehbare menschliche Reaktion, das Ergebnis und die Erholung verpuffen jedoch im Alltag dann wieder schnell.

Um auch langfristige Erholung und mehr Ruhe in den Alltag zu bringen, wurde das biophile oder auch biophilic Design entwickelt.

„Biophilie“ beschreibt unsere – uns angeborene – Zuneigung zum Lebenden. Dass die Natur uns guttut, ist vielfach bewiesen: Beim Blick nach Draußen ins Grüne gesunden wir schneller, beim „Waldbaden“ z.B. senkt sich nachweislich unser Stresslevel.

In unserer heutigen Welt haben wir jedoch oft den Bezug zur Natur verloren. Wir leben und arbeiten in Bürotürmen inmitten von Asphaltwüsten.

Biophilic Design möchte dem etwas entgegensetzen, die Natur in unsere Innenräume und Städte bringen. Es ist ein Konzept mit dem eine natürliche und naturnahe Umgebung um uns herum geschaffen werden kann. Das Konzept ist nicht neu: Denken wir nur an die Hängenden Gärten von Babylon, eins der sieben Weltwunder der Antike.

Der Begriff selbst wurde von Stephen R. Kellert und Kollegen entwickelt, basierend auf der Beschreibung der „Biophilie“ vom Sozialpsychologen Erich Fromm.

14 Muster von Biophilic Design

Wie holen wir uns nun die Natur in unsere Büros und in unsere Städte? Eins vorweg: Zwei Topfpflanzen auf den Schreibtisch zu stellen ist nicht ausreichend. Das Beratungs-Unternehmen Terrapin Bright Green hat die „14 Patterns of Biophilic Design“ definiert, die das Konzept genauer definieren. Die besagen:

  • Temperatur- und Luftveränderungen: So wie sich die Temperatur und Luft im Laufe des Tages in der Natur verändert, kann sie sich auch im Gebäude ändern.

  • Visuelle Verbindung zur Natur: Fensterblick in die Natur oder in den Garten, Blumenkästen, grüne Wände

  • Nicht-visuelle Verbindung zur Natur: Naturgeräusche und -gerüche, Materialien aus der Natur zum Fühlen

  • Materialien aus der Natur: Holz, Leder, Fossilien, Bambus, Stein

  • Komplexität und Ordnung: Die Natur folgt einer Ordnung. Schneeflocken z.B. haben ein komplexes, aber regelmäßiges Design. Die Ordnung soll in Tapeten, auf Teppichen oder bei der Anordnung von Ornamenten angewendet werden.

  • Dynamisches und diffuses Licht: Angepasst an den Menschen und an den natürlichen Tagesverlauf

  • Natürlicher Kreislauf: Die Natur verändert sich ständig. Dies können wir mit Licht nachempfinden, wir können Tiere beobachten in Nistkästen oder Bienenkörben und Materialien wie Leder natürlich altern lassen.

  • Biomorphe Formen und Muster: Das Design des Gebäudes und der Ausstattung greift Strukturen und Muster auf, wie wir sie aus der Natur kennen.

  • Dynamisches und diffuses Licht: Angepasst an den Menschen und an den natürlichen Tagesverlauf

  • Unregelmäßige Sinnesreize: Zum Beispiel das Spiel mit dem Licht, so wie eine Wolke zeitweise die Sonne verdecken kann

  • Nähe zum Wasser: Springbrunnen, Aquarien, Wasserfälle

  • Geheimnis: Wie es auch in der Natur vieles zu entdecken gibt, bildet biophilic Design dies durch verschlungene Wege, geschwungene Kanten und Überraschungen wie kleine Guckfenster wieder.

  • Rückzug: Aussicht einerseits, Rückzug andererseits – Menschen möchten sich zurückziehen können. Sitznischen, Stühle mit hohen Lehnen oder Paravents erfüllen uns dieses Bedürfnis.

  • Risiko/Gefahr: Wir Menschen lieben den Nervenkitzel. Transparente Geländer, ein Höhenweg oder große Bilder von Schlangen und Spinnen fordern uns heraus.

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